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Grüner Strom und ein Haus, das sich selbst mit Energie versorgt. Die Idee vom Heizen und Kühlen mit Solarstrom ist reizvoll und zeitgemäß. Über die Vor- und Nachteile diskutieren die Experten im IFNS.
Heizen mit Solarstrom ist ein Thema, das nicht immer und überall gleich gut funktioniert. Das ist die Erfahrung von Lars Weustink, Fachberater erneuerbare Energie bei der Heitmann Haustechnik GmbH. „Das Problem ist, dass die Sonne gerade dann am wenigsten scheint, wenn man die meiste Energie benötigt“, sagt er. Während die Anlage im September mit rund 60 oder 70 Prozent noch ganz gut Energie produziert, lasse der Ertrag im Oktober und November sowie während der Wintermonate stark nach. „Bevor jemand also auf PV-Strom und Wärmepumpe als alleinige Energiequellen setzt, ist es wichtig, sich gründlich zu informieren, ob es im eigenen Haus mit der vorhandenen Gebäudehülle angebracht ist“, sagt Weustink. Ansonsten kann es auch sinnvoll sein, im Bestandsbau auf eine Hybridheizung zu setzen, also eine Kombination aus Photovoltaik mit Wärmepumpe plus Pellet- oder Gasheizung.
Im Neubau lohnt sich das Heizen mit Photovoltaik:
„In einem Neubau sieht das ganz anders aus“, erklärt Maxim Malachowski, Technischer Leiter für Klima und Kälte bei der T&R Gebäude Service GmbH mit Sitz in Lemgo. „Bei dem vorhandenen niedrigen Wärme-Energiebedarf schafft es die Photovoltaikanlage problemlos, den nötigen Strom für den Betrieb der Wärmepumpe zu erzeugen“, sagt er. Wer zusätzlich einen Batteriespeicher installiere, sei auf der sicheren Seite und könne Tag und Nacht mit Solarstrom heizen. „Im Neubau lohnt sich die Kombination Wärmepumpe und Photovoltaikanlage daher auf jeden Fall.“ Für die KfW-55-Standard-Häuser seien diese mittlerweile defacto vorgeschrieben, sagt der Experte.
Auch er empfiehlt, einen Experten bei der Planung hinzuzuziehen: „Das ist sinnvoll, weil es wirklich von der Gebäudehülle, der zur Verfügung stehenden Dachfläche und dem Energiebedarf abhängt, ob das überwiegende Heizen mit Solarstrom möglich und zielführend ist.“ In diesem Punkt sind sich die IFNS-Experten einig.
Im Altbau mit der PV-Anlage Heizstäbe betreiben und Warmwasser aufbereiten:
Wer nicht in einem Effizienzhaus wohnt, für den ist es sinnvoll die Energie der Photovoltaikanlage für die Warmwasserproduktion zu verwenden. „Wenn die Anlage mit einem guten Puffer ausgestattet ist, kann die Energie dort von der Photovoltaikanlage gleich hineingeladen werden“, sagt Elektrotechnikmeister Daniel Schmitt, von der Pillipp Haustechnik GmbH mit Sitz im mittelfränkischen Möhrendorf. Generell könne es sich im Altbau lohnen mit einem elektrischen Heizstab zu arbeiten und die Energie für das Warmwasser zu verwenden. Tagsüber durchgehend zu heizen, wie dies im Neubau sinnvoll sein kann, lohne sich aufgrund des hohen Energieverlusts über die Gebäudehülle im Bestandsbau oftmals nicht.
Klimaanlagen für Privathäuser liegen im Trend:
In den letzten Jahren hat die Zahl der Hitzetage stark zugenommen. Klimaanlagen für Privatwohnungen sind deshalb derzeit ein Trend, das können die Experten beobachten. Da diese viel Strom verbrauchen, ist es ökonomisch und ökologisch sinnvoll, sie mit dem Strom aus der PV-Anlage zu betreiben. „Klimatisieren mit Solarstrom geht sehr gut, da man dann die meiste Energie benötigt, wenn die Sonne scheint“, sagt Kai-Uwe Schmidt, Elektrotechniker bei der Seidel Heizung & Bad GmbH mit Sitz in Reichenbach im Vogtland. Da Klimaanlagen zu 100 Prozent mit Strom betrieben werden und Strom immer teurer wird, rechne es sich in wenigen Jahren, eine eigene Klimaanlage einzubauen und diese mit Solarstrom zu betreiben.
Für gewerblich genutzte Gebäude sind Klimaanlagen oft unerlässlich:
Während Klimaanlagen im privaten Bereich vor allem dem Komfort dienen, sind sie für Gewerbetreibende oft unerlässlich. „Viele Unternehmen bauen sich nur eine PV-Anlage auf das Dach, um zum Beispiel ihre Räumlichkeiten für die Mitarbeitenden zu klimatisieren“, sagt Mark Richards, Betriebsleiter der Fanenbruck GmbH & Co. KG mit Sitz in Bad Salzuflen. Für Bäckereien, Schlachtereien oder andere Lebensmittelbetriebe bringe der Betrieb der eigenen Kühlhäuser mit Solarstrom zudem eine große Kostenersparnis. In vielen Fällen reiche die vorhandene Fläche gar nicht aus, um den gesamten Energiebedarf mit einer PV-Anlage zu decken.
Fazit: Heizen und Klimatisieren mit Solarstrom ökologisch und ökonomisch sinnvoll.
Bei stetig steigenden Energiepreisen ist es sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll, mit dem selbst erzeugten Solar-Strom aus der Photovoltaik-Anlage zu heizen und bzw. oder zu klimatisieren. Auch die Investition in einen Stromspeicher ist mittelfristig wirtschaftlich und erhöht letztlich die Erträge, wenn die Anlage abbezahlt ist. Dies erläutert Kai-Uwe Schmidt an einem Beispiel für eine 10 Kilowatt-Peak-Anlage, wie sie für ein Eigenheim aktuell Standard ist. Der genutzte Eigenstromanteil also die Auslastung liege in der Regel bei 20 Prozent. In Kombination mit einer Wärmepumpe steige der Anteil auf 45 Prozent, mit einem Batteriespeicher auf bis zu 80 Prozent. „Wenn ich den Solarstrom noch nutze, um zu klimatisieren, erreiche ich einen Wirkungsgrad von 100 Prozent und die Anlage hat sich in zehn bis 13 Jahren amortisiert.“
Weitere Informationen: www.ifns.euVerantwortlicher für diese Pressemitteilung:
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Herr Thorsten Moortz
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Deutschlandfon ..: +49 5402 9859338
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email : presse@ifns.euDas Institut für nachhaltige Stromnutzung, kurz IFNS, ist ein Zusammenschluss aus innovativen Handwerksunternehmern, Experten und Vordenkerinnen verschiedener Branchen. Gemeinsam arbeiten sie an Zukunftsthemen für die Praxis und bieten den Kunden optimale Lösungen zum Erzeugen, Speichern und Verwenden von Strom und Energie aus regenerativen Energiequellen an. Alle Mitgliedsunternehmen bringen jahrelange Projekt-Erfahrung mit und unterschreiben eine transparente Selbstverpflichtung, um die sehr gute Qualität ihrer Arbeiten jederzeit zu gewährleisten.
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Pro und kontra Heizen und Klimatisieren mit Solarstrom: IFNS-Techniker in der Expertendiskussionsrunde
veröffentlicht am 5. August 2021 in der Rubrik Presse - News
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